
„Der Unmut und Protest der Apotheker ist allzu verständlich“
In einem Weihnachtsbrief an die Apothekerinnen undApotheker zieht ABDA-Präsident Friedemann Schmidt Bilanz und schaut auf diekommenden Wochen. Während er kurz nach Vorstellung der Apotheken-Pläne vonBundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch leicht zustimmend klang, wirktSchmidt in seinem Brief nun kritischer. Er könne den Unmut seiner Kollegenverstehen, schließlich werde die Rx-Preisbindung faktisch abgeschafft.
Etwa anderthalb Wochen ist es nun her, dassBundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine Pläne zur Reformierung desApothekenmarktes vorstellte. Neben verschiedenen Honorar-Anpassungen und teilsneuen Vergütungskomponenten will Spahn einen Boni-Deckel in Höhe von 2,50 Eurofür EU-Versender einführen. Kurz nach Spahns Präsentation auf derABDA-Mitgliederversammlung erklärte Schmidt, dass es sich lohne, das Angebotintensiv zu prüfen. Es berge große Chancen, aber auch große Risiken.
Zum Abschluss des Jahres schreibt Schmidt nuneinen Brief an alle Apotheker im Land und klingt darin nicht mehr vorsichtigoptimistisch, sondern eher pessimistisch. So blickt er mit folgenden Worten auf das nun endende Jahr zurück: „Das Jahr 2018 neigtsich dem Ende, und wir sehen das Ziel einheitlicher Abgabepreise nicht verwirklicht. Dass dies Unsicherheit, Sorgeund auch Frustration auslöst, ist nicht verwunderlich.“
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Erneut weist der ABDA-Präsident auf die Vorteile hin, die sich durch dasumfangreiche Honorar-Paket ergeben würden. Gleichzeitig gebe es aber „wesentliche problematische PunkteundRisiken, ganz besonders die geplante Akzeptanzfürregulierte Boni an Versicherte“. Diese Regelung müsse als „Abkehr desGesetzgebers vomPrinzip einheitlicher Abgabepreiseverstanden werden“ und stehe im eklatanten Widerspruch zumzentralen Ziel der Apotheker. Wie dieses Ziel heißt, erklärt Schmidt mit klarenWorten: „Für uns war und ist ein Verbot des Versandesverschreibungspflichtiger Arzneimittel das Mittel derWahl zur Absicherung einheitlicher Abgabepreise.“
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